Bei Besuchen verschiedener Wirkungsstätten des von uns seit 24 Jahren geförderten Vereins „Fundacion Creciendo Unidos“ („Verein Gemeinsam wachsen“) in Bogotá und dem benachbarten Soacha wurde die Vielfalt der Aktivitäten zugunsten von Kindern und Jugendlichen deutlich, die darauf angewiesen sind, zu arbeiten um ihr eigenes Überleben oder auch das ihrer Familie zu sichern.
Zahlreiche haupt- und ehrenamtliche Kräfte
- unterstützen die jungen Menschen, damit sie weiter zur Schule gehen und möglichst einen Schulabschluss erwerben,
- betreiben Lehrwerkstätten, in denen Kinder und Jugendliche eine niederschwellige Ausbildung in den Bereichen Bäckerei, Schreinerei, Schneiderei, Lederbearbeitung absolvieren können, damit sie eine würdige und einigermaßen gut bezahlte Arbeit ausüben können,
- bieten ihnen bei gemeinschaftlichen künstlerischen, musikalischen, sportlichen oder auch besinnlichen Aktivitäten die Möglichkeit ihre Talente zu entdecken und zu entwickeln sowie Freunde zu finden, ihre teils traumatisierenden Erfahrungen und alltäglichen Sorgen miteinander zu teilen wie auch ihre Träume und Hoffnungen auszutauschen und nach Wegen zu ihrer Verwirklichung zu suchen
- klären Kinder und Jugendliche über ihre Rechte auf und treten gemeinsam mit ihnen für die Realisierung dieser Rechte ein.
Kinder und Jugendliche in einer Lehrbäckerei von Fundacion Creciendo Unidos
|
|
|
Besonders beeindruckt haben mich die große Offenheit und das enorme Selbstbewusstsein, mit der mir viele Kinder und Jugendliche gegenübergetreten sind, die Lebensfreude und die achtsame Art und Weise, miteinander umzugehen – auf dem Hintergrund dessen, was viele diese Kinder und Jugendlichen bereits an Gewalt, Flucht, Diskriminierung, Hunger und Ungewissheit erfahren haben, in ihrem kurzen Leben schon haben durchstehen müssen.
Es tut gut, Sorgen und Träume miteinander zu teilen.
|
An der von Flüssen durchzogenen pazifischen Küstenlandschaft im Süden Kolumbiens unterstützen wir in der Region Guapi bereits seit den 80er Jahren ein Schulspeisungsprojekt in einigen Flussdörfern. In dem von der Politik seit Jahrzehnten völlig vernachlässigten und zudem von rivalisierenden Gewaltakteuren dominierten Küstenstreifen leben fast ausschließlich Afrokolumbianer, Nachfahren schwarzer Sklaven. In derzeit fünf Flussdörfern, erhalten die Kinder an jedem Schultag eine gesunde, warme Mahlzeit. Die Väter organisieren die Beschaffung der Lebensmittel, während die Mütter das Kochen und die Essensaugabe koordinieren. Regelmäßig besucht Schwester Shobha die Menschen in den Dörfern. Für viele ist sie eine sehr wichtige Bezugsperson, denn sie hat immer ein offenes Ohr für Sorgen und Nöte, erarbeitet gemeinsam mit den Müttern Lösungsmöglichkeiten für alltägliche Probleme und unterstützt die älteren Jugendlichen bei ihrer Vorbereitung auf ein eigenständiges Leben in privater und beruflicher Hinsicht.
|
Hier nehmen die Schulkinder von Caimito täglich eine gesunde Mahlzeit ein |
|
|
Zwei der Dörfer, die unserem Schulspeisungsprojekt angehören - Caimito und San Vicente am Rio Guapi - konnte ich gemeinsam mit Schwester Shobha besuchen und war überwältigt von dem überaus herzlichen Empfang, dem kreativen Programm und der großen Dankbarkeit für unsere langfristige, kontinuierliche Unterstützung.
Beim überschwänglichen Empfang in Caimito kommen traditionelle Instrumente und selbstverfasste Liedtexte zum Einsatz
|
|
Kinder und Jugendliche von San Vicente stellen in einem szenischen Spiel ihre Lebenswirklichkeit dar.
|
Bei den Besuchen im Verein „Creciendo Unidos“ wie auch in Guapi lernte ich mehrere junge Erwachsene kennen, die in dem jeweiligen Projekt im wahrsten Sinne des Wortes groß und stark geworden sind und sich nun ihrerseits dort engagieren, um Kindern und Jugendlichen einen besseren Start ins Leben zu ermöglichen.
Simon hat bei Fundacion Creciendo Unidos seine musikalischen und tänzerischen Talente entdeckt und entwickelt und setzt diese nun ehrenamtlich im Projekt ein, um die Jüngeren zu stärken.
|
|
|